„Die uns anvertrauten Tiere begreifen wir als Mitgeschöpfe und achten ihre Integrität. Wir ermöglichen eine ihrem Wesen gemäße Entwicklung, halten, füttern, pflegen, nutzen und züchten sie entsprechend und treten ihnen mit Respekt entgegen.“
So steht es übrigens auch in den Demeter-Richtlinien.
Grundsätzlich bedeutet Tierwohl für uns als biodynamische Demeter-Bauern wesensgemäße Tierhaltung. Das ist mehr als artgerechte Haltung und zielt darauf ab, dass die Nutztiere sich ihrem Wesen nach verhalten können. Der Ansatz ist Kern der biodynamischen Agrarkultur und entspricht dem Impuls von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie: Das Tier wird wie auch die Pflanze als Mitgeschöpf in dieser Welt erkannt.
Auch die Haltung von Kühen ist eine Voraussetzung für den ausgewogenen Betriebsorganismus und dient mit Hilfe der biologisch-dynamischen Präparate der Verlebendigung unserer Böden.
Auf dem Brunnenhof leben insgesamt 9 Mutterkühe.
Die Fütterung geschieht mit betriebseigenem Futter wie Heu, Silage, frischem Gras und Stroh. Der Boxenstall mit ganzjährigem Auslauf und Sommerweidegang – im Wechsel mit den Puten – bietet ein ideales Zusammenspiel.
hofeigenes Futter jährlich
Mutterkühe
Wesensgemäße Tierhaltung bedeutet, sich dem Tier empathisch gegenüberzustellen und in Beziehung zu dem Tier zu treten. Auf dieses Ideal arbeitet der Demeter e.V. mit seinen engagierten biodynamischen Praktikern hin.
Ziel unserer Puten-Freilaufhaltung war es, diese so extensiv wie möglich zu gestalten, sowohl technisch als auch finanziell. Es gab genug Hürden, die wir nehmen mussten, bis die Folienhäuser genehmigt wurden. Selbst das Ministerium wurde von den Ämtern eingeschaltet, um darüber zu entscheiden. Aber Not macht erfinderisch und Pioniergeist mutig.
Nachdem die Demeter-Richtlinien für Putenhaltung 1999/2000 definiert waren, haben wir mit günstigen Folienhäusern auf unseren Streuobstwiesen Puten-Freilaufställe mit der Möglichkeit zum Weidegang gebaut. Streuobstwiesen eignen sich dafür hervorragend, besonders wegen der im Sommer Schatten spendenden Bäume. Auch finden Äpfel und Birnen gute Verwertung durch die Puten! Für diese Folienhäuser haben wir anfangs 6-8-wöchige Jungputen von anderen Bio-Betrieben zugekauft, um sie dann richtliniengemäß auf Demeter umzustellen.
Die Fütterung der Hohenloher Demeter-Puten und auch der Hohenloher Demeter-Landgockel geschieht mit einem von der Bio- und Demeter- zertifizierten Kaisermühle in Gänheim entwickelten pelletierten Demeter-Putenmastkorn, das wir mit guten Erfolgen einsetzen. In der konventionellen Putenmast werden bis zu fünf verschiedene Futtermischungen, je nach Entwicklungsstadium der Tiere, eingesetzt. Um den Aufwand mit den Futtermitteln so gering wie möglich zu halten, haben wir ein spezielles Aufzuchtfutter, das sich in der Größe der Pelletierung und den Nährstoffgehalten wie z.B. Rohprotein, Lysin und Methionin, zu dem sonst verwendeten Mittelmastfutter unterscheidet. Hier haben wir uns der Einfachheit halber für ein Putenmastkorn entschieden. Hierzu wird im Laufe der Entwicklung unserer Tiere immer mehr eigener Weizen, Hafer, Gerste und Triticale gemischt. In der Endmast wird nur noch Getreide verfüttert. Die Befüllung der Futterautomaten (ca. 250 kg Fassungsvermögen) geschieht durch Handarbeit 1-2x in der Woche. Somit lässt sich auch der Herdenzustand (Vitalität) hervorragend beobachten und kontrollieren. Heute werden Betriebsbesichtigungen durchgeführt, auch die Presse hat uns entdeckt und würdigt diese Haltung als äußerst tier- und artgerecht.